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Verfasst von: Kate Zusmann
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Adresse | Piazzale San Paolo, 1a, Roma |
Webseite | basilicasanpaolo.org |
Die Papstbasilika St. Paul vor den Mauern (Italienisch: Basilica Papale di San Paolo fuori le Mura) wurde vor 17 Jahrhunderten gegründet und gehört zu den vier bedeutenden Papstbasiliken in Rom. Während des Rituals der Öffnung der Heiligen Pforte strömen zahlreiche Gläubige und Pilger in die Kirche, um Vergebung zu empfangen. Seit 1980 steht die Basilika auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.
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ToggleIm Jahr 67 n. Chr. wurde der Apostel Paulus (Latein: *Paulus*) auf Befehl von Kaiser Nero als Prediger des neuen Glaubens gefoltert und hingerichtet. Der christliche Apostel wurde etwa drei Kilometer von seinem Hinrichtungsort entfernt bestattet, und sein Grab wurde mit einem Gedenkzeichen markiert. Das Gebiet wurde später *San Paolo alle Tre Fontane* genannt – St. Paul an den Drei Brunnen. Der Legende nach sprang der Kopf des Apostels nach seiner Enthauptung dreimal auf den Boden, woraufhin an diesen Stellen drei Quellen aus dem Boden traten.
Die Basilika St. Paul vor den Mauern beeindruckt mit ihrer Größe und ihrem feierlichen Erscheinungsbild. Das Gedicht des Dichters Prudentius, verfasst zu Ehren von Kaiser Honorius, hat die Schönheit dieses heiligen Ortes in poetischer Form verewigt. Die malerische Basilika befindet sich außerhalb der Aurelianischen Mauern, also formal außerhalb der Stadtgrenze Roms nach den Maßstäben der frühchristlichen Zeit.
Die Porta San Paolo (San-Paolo-Tor) ist Teil eines weiteren bedeutenden Ortes – der Stadtmauer, die die Grenzen der Hauptstadt umreißt. Es wird angenommen, dass der Apostel Paulus von genau diesem Punkt zur Hinrichtung aufbrechen musste. Vom Tor führt eine Straße nach Süden, an deren Ende sich St. Paul vor den Mauern befindet.
Die Basilika wurde über dem Grab des Heiligen Paulus in Rom errichtet und stammt aus den Anfängen unserer Zeitrechnung. Ursprünglich kamen viele Gläubige zum Grab, das daher mit einem Gedenkstein geschmückt wurde. Zur Ehrung des Apostels ließ Kaiser Konstantin I. im 4. Jahrhundert n. Chr. die Kirche erbauen.
Valentinian I. ließ das Gebäude erweitern, und Theodosius I. verlieh ihm große Pracht. In den Jahren 590–604 veränderte Papst Gregor der Große die Kirche erneut: Er errichtete einen neuen Altar und schmückte den Hof mit über hundert Säulen. In der Mitte des Außengeländes wurde ein Denkmal für den Heiligen Paulus errichtet, der ein großes Buch und ein Schwert hält. Die Darstellung ist so realistisch, dass man beim Anblick des Heiligen spürt, dass er bereit war, sein Leben für den christlichen Glauben zu geben.
Die Kirche wurde erstmals im 9. Jahrhundert bei einem Angriff der Sarazenen beschädigt, und im Jahr 1823 zerstörte ein großes Feuer Teile des Baus. 31 Jahre später wurde sie wieder aufgebaut, und Pius IX. selbst weihte den Ort mit Unterstützung der gesamten christlichen Welt. Die Kathedrale wurde mit einer neuen Fassade, Fresken und Mosaiken geschmückt, die den Heiligen Paulus, Jesus und die großen Propheten darstellen. Im 13. Jahrhundert wurde das Kloster an der Basilika in Rom geweiht.
Von außen erinnert St. Paul vor den Mauern an eine gewöhnliche Festung, doch die wahren Schätze befinden sich im Inneren. Das Innere der Kathedrale ist reich an klassizistischen und neoklassizistischen Verzierungen. In der Basilika gibt es drei Türen, die jeweils individuell geschmückt sind. In der rechten Tür wurden Reste alter Türblätter aus dem 19. Jahrhundert gefunden, daneben sieht man ein Bild der Auferstehung Christi.
Im Inneren der Kathedrale befinden sich fünf Räume, wobei der zentrale Raum durch 80 Granitsäulen unterteilt ist. Die Kolonnade und die Deckenfresken stammen aus dem 19. Jahrhundert. Die Decke ist mit vergoldeten, geschnitzten Feldern geschmückt. Die Kirche bewahrt außerdem einen Teil der Bauweise aus dem 5. Jahrhundert – Fragmente von Mosaiken und dem Triumphbogen. Einer der Namen des Bogens ist Bogen der Galla Placidia. Man nimmt an, dass er zu Ehren der Ehefrau eines römischen Kaisers errichtet wurde. Jedes Fenster besitzt ein einzigartiges Muster, durch das die Sonne hereinfällt und die Basilika mit warmem Licht erfüllt. Der Boden ist mit Darstellungen verschiedener Tiere gepflastert.
Die Galerie von St. Paul vor den Mauern zeigt 236 Porträts von Päpsten. Mittlerweile sind fast alle Medaillons gefüllt. Der Legende nach wird die Welt enden, wenn der letzte Papst stirbt und kein freies Medaillon mehr übrig ist.
Im Zentrum der Kirche können Besucher einen Sarkophag mit den Reliquien des Heiligen Paulus sehen – die Hauptattraktion. Darüber erhebt sich das Tabernakel aus dem Jahr 1285, das kunstvoll heidnische und christliche Motive vereint. Daneben befindet sich ein Leuchter aus dem 13. Jahrhundert mit einer Höhe von 5,5 Metern. Das Recht, hier die Messe zu feiern, hat ausschließlich der Papst.
Am Grab befinden sich Öffnungen, in die Besucher ein Tuch einführen können, um die heilige Stätte zu berühren. Neben dem Sarkophag steht ein Altar mit einem kleinen Fenster, das zur Beichte einlädt.
In der Basilika werden außerdem aufbewahrt:
Im Jahr 2011 war die Kathedrale Austragungsort des 10. Internationalen Festivals für Sakrale Musik (Italienisch: X° Festival Internazionale di Musica ed Arte Sacra). Innerhalb der heiligen Mauern der Kirche spielte ein Symphonieorchester die 7. Symphonie von Anton Bruckner.
St. Paul vor den Mauern befindet sich im Süden der Stadt, etwa zwei Kilometer von der Aurelianischen Mauer entfernt. Die Kathedrale kann im Rahmen einer Führung oder individuell besucht werden. Für Touristen werden sehr komfortable Bedingungen geschaffen – sogar Rollstühle stehen zur Verfügung, und Blinden ist es erlaubt, einen Blindenhund mitzubringen.
Am Eingang von St. Paul vor den Mauern befinden sich Souvenirgeschäfte.
Author: Kate Zusmann
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