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Der Tiber (lateinisch: Tiberius; italienisch: Tevere) ist seit den Tagen des Großen Römischen Reiches ein wahres Wahrzeichen der Ewigen Stadt. Der mäandrierende Fluss umschließt die berühmten Hügel der italienischen Hauptstadt und streift liebevoll das Stadtbild des Stadtteils Trastevere.
Das glitzernde Spiegelbild des Flusses ist von zahlreichen Sehenswürdigkeiten aus der Antike und dem Mittelalter umgeben. Dutzende Brücken verbinden das linke und rechte Ufer des Tibers und machen die römische Flusslandschaft besonders romantisch und malerisch.
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ToggleDer Tiber entspringt an den Hängen des Apennins in der Region Emilia-Romagna. Als wasserreicher Gebirgsfluss durchquert er Umbrien und Latium auf dem Weg nach Rom, wobei er von den Flüssen Nera und Aniene gespeist wird. Vor der Hauptstadt ist er von Betonbefestigungen eingefasst, und im Stadtgebiet wird das Gewässer in den Kanal Fossa Traiani übergeleitet. Der Tiber mündet schließlich ins Tyrrhenische Meer (italienisch: Mar Tirreno).
Die Gesamtlänge des drittlängsten Flusses Italiens beträgt 406 Kilometer, das Einzugsgebiet umfasst 17.375 Quadratkilometer. Der Tiber ist die wichtigste Wasserquelle für Rom. Die Italiener nennen ihn oft „flavus“, was auf Latein „weißlich“ bedeutet – ein Spitzname, der sich auf die gelblich-weiße Farbe des Wassers bezieht.
Es gibt mehrere Theorien über den Ursprung des Namens „Tiber“. Einer davon zufolge stammt „Tiber“ aus der vorlateinischen Sprache und leitet sich vom Substantiv „Tibur“ ab – dem antiken Namen der Stadt Tivoli, die etwa 30 Kilometer von Rom entfernt liegt. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über einen Tagesausflug von Rom nach Tivoli.
Auch in etruskischen Schriften wurde der Fluss erwähnt, dort als „Tiferios“ bezeichnet – ein Name, der von den Italikern übernommen und zu „Tiber“ verändert worden sein könnte.
Allerdings existiert auch eine Legende zur Entstehung des Namens: König Tiberinus, der um 900 v. Chr. lebte, ertrank im Fluss Albula, der später als Tiber bekannt wurde. Jupiter machte den verstorbenen König zum Wächter der wilden Wasser – genannt Volturnus. Aufgrund dieses Mythos begannen Bildhauer damit, Flüsse, Meere und Ozeane als kraftvolle Männergestalten darzustellen.
Der Legende nach sollten die neugeborenen Romulus und Remus, die Gründer Roms, im Tiber ertränkt werden. Historiker gehen davon aus, dass Rom im Jahr 753 v. Chr. am Ufer des Tiber gegründet wurde – etwa 25 Kilometer von der Küste Ostias entfernt. In der Antike bildete der Fluss die Grenze zwischen den Etruskern im Westen, den Sabinern im Osten und den Latinern im Süden.
Der Fluss spielte eine bedeutende Rolle für die Römer, die ihre Wirtschaft durch den Warentransport über Handelsschiffe aufbauten. Händler brachten Lebensmittel, Baumaterialien und weitere Waren in die Hauptstadt. Während der Punischen Kriege im 3. Jahrhundert v. Chr. war der Hafen von Ostia ein zentraler Stützpunkt für Seeschlachten. So wurde der Tiber auch zu einem strategischen Faktor in den kriegerischen Auseinandersetzungen Roms.
Später entstand am Ufer des Flusses im Bereich des Campus Martius ein großzügiger Anlegeplatz. Nach dem Bau des zentralen römischen Abwassersystems, der Cloaca Maxima, wurde der Tiber ein integraler Bestandteil davon, um sauberes Wasser durch unterirdische Kanäle in die Stadt zu leiten.
Mit der Zeit wurde der Fluss seichter, und der Haupthafen sowie der Seehandel verlagerten sich in Roms Nachbarort – Fiumicino. Im 17. und 18. Jahrhundert unternahm das Papsttum zahlreiche Anstrengungen, um das Flussbett innerhalb Roms zu säubern. Dadurch verbesserte sich die ökologische Lage des Tiber deutlich. An der Nutzung als Verkehrsweg änderte sich jedoch nichts mehr – der Fluss verlor seine frühere Bedeutung.
Die linke und rechte Uferseite des Tiber werden in Rom durch 26 Brücken miteinander verbunden. Neben modernen Bauwerken haben sich auch einige antike Brücken erhalten. So wurde die Milvische Brücke (Ital.: Ponte Molle oder Ponte Milvio) bereits im 1. Jahrhundert v. Chr. errichtet, um die Via Flaminia – eine antike Römerstraße – zu verlängern und Rom mit Ariminum (dem heutigen Rimini) zu verbinden. Im 4. Jahrhundert n. Chr. fand an der Milvischen Brücke eine entscheidende Schlacht zwischen den Kaisern Maxentius und Konstantin dem Großen (lat. Constantinus) statt.
Es war keine bloße Machtschlacht, sondern ein Kampf um die vorherrschende Religion. Der besiegte Maxentius ertrank im Tiber, während Konstantin dem Titel des Alleinherrschers über Rom näherkam. So begann die Ära des Christentums. Heute befindet sich ganz in der Nähe der Milvischen Brücke das Stadio Olimpico, in dem die Heimspiele der Fußballvereine AS Roma und Lazio Rom ausgetragen werden.
Ponte Sisto ist eine Fußgängerbrücke, die das rechte Ufer des Tiber mit dem Stadtteil Trastevere verbindet. Die mittelalterliche Steinbrücke, die Papst Sixtus IV. gewidmet ist, bietet einen malerischen Anblick mit der alten Uferpromenade im Hintergrund. Am linken Ufer, direkt gegenüber der Brücke, befindet sich die Piazza Trilussa – ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Besucher von Trastevere. Von Juli bis August wird das Tiberufer an der Ponte Sisto mit Ständen für Snacks, Cocktails und Livemusik belebt. Jeder ist eingeladen, die Preise zu entdecken und in die gemütliche Abendatmosphäre einzutauchen.
Lies über die besten Restaurants im Stadtteil Trastevere mit traditioneller Küche.
Südlich der Vatikanstadt liegt im Fluss eine kleine Insel – die Isola Tiberina, die aus der Vogelperspektive wie ein Fischerboot aussieht. Im 10. Jahrhundert wurde dort die Basilica di San Bartolomeo all’Isola errichtet, wo sich das Grab des Heiligen Bartholomäus befindet. Wenn man über die Insel den Tiber überquert, erreicht man am rechten Ufer eine der faszinierendsten Sehenswürdigkeiten Roms – die Bocca della Verità (Mund der Wahrheit).
Ponte Sant’Angelo (Brücke des Hadrian) stammt aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. und ist heute eine reine Fußgängerbrücke. In der Antike trug sie den Namen des Kaisers Hadrian, da sie auf seinen Befehl hin errichtet wurde. Sie führt direkt zum Mausoleum des Hadrian, das später als Engelsburg (Castel Sant’Angelo) bekannt wurde. Der massive Steinzylinder der Burg birgt die Überreste christlicher Päpste sowie zahlreiche historische Artefakte. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde die Brücke mit Marmor verkleidet und mit Statuen der Heiligen Petrus und Paulus geschmückt. Im 17. Jahrhundert ergänzte Gian Lorenzo Bernini das Ensemble mit zehn Engelsstatuen.
Wenn Sie in Rom ankommen, genießen Sie ein einzigartiges Erlebnis mit einer Tiber-Kreuzfahrt, die an ikonischen Wahrzeichen wie der Engelsburg und dem Vatikan vorbeiführt.
Entfliehen Sie dem hektischen Stadtverkehr und entscheiden Sie sich für eine entspannte Fahrt, die bei jeder Kurve einen Hauch römischer Geschichte mit sich bringt. Mit dieser Hop-on-Hop-off-Kreuzfahrt haben Sie die Freiheit, Sehenswürdigkeiten nach Ihrem Interesse zu erkunden und anschließend ganz einfach Ihre Bootstour fortzusetzen. Die Schiffe fahren alle 30 Minuten, wodurch die Wartezeit minimal bleibt.
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Author: Kate Zusmann
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