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Tipp | Während des Sonnenuntergangs bietet die Aussichtsplattform einen sehr künstlerischen Blick auf das Forum Romanum und das Kolosseum. Während Ihres Besuchs sollten Sie den feierlichen Wachwechsel am Grab des unbekannten Soldaten, der stündlich stattfindet, nicht verpassen. |
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Adresse | Piazza Venezia, Roma |
Webseite | vive.cultura.gov.it/it/altare-della-patria |
Das Viktor-Emanuel-II-Denkmal, oft als Altar des Vaterlandes (Altare della Patria) oder einfach als Vittoriano bezeichnet, ist ein imposantes Bauwerk aus weißem Marmor, das sich zwischen der Piazza Venezia und dem Kapitol befindet. Offiziell im Jahr 1911 eingeweiht, bietet es einen beeindruckenden Blick über Rom und beherbergt ein Militärmuseum, das der Vereinigung Italiens und der Militärgeschichte des Landes gewidmet ist. Die Einheimischen nennen es manchmal „die Hochzeitstorte“ oder „die Schreibmaschine“ – eine Anspielung auf seine markante Form und enorme Größe.
Das Denkmal beeindruckt mit einer Vielzahl allegorischer Skulpturen, monumentalen Säulen, Reliefs, Fresken und weitläufigen Treppen – ein Symbol für den architektonischen Prunk des frühen 20. Jahrhunderts.
Contents
ToggleDer Bau dieses nationalen Denkmals begann 1885, nachdem Giuseppe Sacconi mit seinem ehrgeizigen Entwurf einen Architekturwettbewerb gewonnen hatte.
Für das Projekt mussten zahlreiche Ruinen und mittelalterliche Kirchen abgerissen sowie der nördliche Teil des Kapitols teilweise freigeräumt werden. Sacconi erlebte die Vollendung seines Werks jedoch nicht – er verstarb 1905. Die Fertigstellung übernahmen Manfredo Manfredi, Pio Piacentini und Gaetano Koch. 1911 wurde das Altare della Patria offiziell zum 50. Jahrestag des Königreichs Italien eingeweiht.
Viktor Emanuel II war zunächst König von Sardinien und errang bedeutende Siege über die österreichische Armee in Lombardei. Er wurde zu einer zentralen Figur des Risorgimento – der Bewegung für die italienische Einigung. Nach dem Bündnis mit Giuseppe Garibaldi und dem Sieg über die päpstliche Armee wurde Viktor Emanuel 1861 zum König von Italien ausgerufen. Durch weitere militärische Feldzüge sicherte er sich schließlich Venetien und Rom und wurde zum Symbol der italienischen Einheit.
Seit 1921 beherbergt der Altar des Vaterlandes das Grab des unbekannten Soldaten, das rund um die Uhr von einer Ehrenwache bewacht wird und mit einer ewigen Flamme erleuchtet ist. Das Denkmal misst 135 Meter in der Breite und 70 Meter in der Höhe und beeindruckt mit grandiosen korinthischen Säulen und einer imposanten Marmortreppe. Gekrönt wird das Bauwerk von einer bronzenen Reiterstatue Viktor Emanuels II., flankiert von zwei Streitwagen, die von der Siegesgöttin Victoria gelenkt werden.
Der Bau des Viktor-Emanuel-II-Denkmals war umstritten, da es den Abriss bedeutender historischer Gebäude erforderte. Viele Italiener kritisierten, dass das riesige Bauwerk seine antike Umgebung überstrahlte und somit zu einem ästhetischen und kulturellen Konflikt führte.
Die obere Sektion des Denkmals verfügt über eine weit geschwungene Kolonnade mit Säulen, die etwa fünfzehn Meter (50 Fuß) hoch sind. Das Design wurde von der doppelten Kolonnade der Domus Augustae inspiriert, die einst das Circus Maximus überblickte. In der Kolonnade befinden sich zudem Wandmalereien und Statuen, die die verschiedenen Regionen Italiens repräsentieren und sowohl die kulturelle Einheit als auch die regionale Identität des Landes feiern.
Als Benito Mussolini 1922 an die Macht kam, war das Vittoriano bereits eingeweiht und weitgehend fertiggestellt. Doch er erkannte schnell dessen Potenzial als politische Bühne. Seine Büros befanden sich im angrenzenden Palazzo Venezia – dem rosafarbenen Gebäude an der Piazza Venezia –, dessen ikonischer Balkon mit Fahnen noch heute auf den Platz blickt. Von diesem Balkon aus hielt Mussolini seine leidenschaftlichen Reden vor Zehntausenden von Zuhörern, die sich auf dem Platz darunter versammelten.
Indem er das Vittoriano mit faschistischen Symbolen schmückte, versuchte Mussolini, dessen ursprüngliche Bedeutung als nationales Einheitsdenkmal für seine eigene Propaganda umzuformen. Diese Umdeutung stand im Widerspruch zu den Grundideen des Denkmals – Freiheit und Einheit –, indem es zu einem Machtsymbol seines Regimes umgestaltet wurde. Nach dem Sturz des Faschismus wurden diese Symbole entfernt, doch die Assoziation zwischen Mussolini und dem Vittoriano bleibt in der kollektiven Erinnerung erhalten.
Heute dominiert das Vittoriano weiterhin die Piazza Venezia und zeugt von Italiens vielschichtiger Geschichte. Ursprünglich als Denkmal der nationalen Einheit konzipiert, dient seine Nutzung unter Mussolini als eindringliche Erinnerung daran, wie machtvolle Symbole im Wandel der politischen Landschaft neu interpretiert – und schließlich wieder zurückgewonnen – werden können.
Die kolossale bronzene Reiterstatue von König Viktor Emanuel II., die die zentrale Plattform des Vittoriano dominiert, ist eines der beeindruckendsten Highlights des Denkmals.
Besucher können die gewaltigen Ausmaße—etwa 10–12 Meter (33–40 Fuß) hoch—und die filigrane Handwerkskunst von den oberen Terrassen aus bewundern. Diese imposante Größe sollte dem zentralen Zweck des Denkmals entsprechen: eine würdige Hommage an den ersten König eines vereinten Italiens.
Eine der außergewöhnlichsten Anekdoten im Zusammenhang mit dieser riesigen Skulptur ist das festliche Bankett, das nach Abschluss des Gusses im hohlen Körper der Statue stattfand. Historische Quellen sind uneinig über das genaue Datum, doch die meisten datieren das Ereignis auf 1909 oder 1910, kurz vor der offiziellen Einweihung des Denkmals im Jahr 1911.
Giovanni Bastianelli, dessen Gießerei für den Bronzeguss verantwortlich war, lud rund 20 Gäste—Arbeiter, Kollegen und möglicherweise einige Würdenträger—zu einem festlichen Essen innerhalb des Pferdekörpers ein.
Zeitgenössische Fotografien zeigen sie in formeller Kleidung, wie sie ihre Gläser zum Toast auf das vollendete Meisterwerk erheben. Diese kuriose Geschichte unterstreicht sowohl die technischen Fähigkeiten, die für die Erschaffung einer derart gewaltigen Bronzestatue nötig waren, als auch den Stolz auf diese Errungenschaft.
Die Erkundung der Aussichtsplattformen des Vittoriano ist eines der Highlights eines jeden Besuchs. Jede Ebene bietet einzigartige Perspektiven auf das historische Zentrum Roms—von weitläufigen Panoramen über die antiken Foren bis hin zu Nahaufnahmen der kunstvollen Skulpturen des Denkmals. Es gibt zwei Hauptoptionen, um den Stadtblick zu genießen.
Mehrere Terrassen sind frei zugänglich und bieten fantastische Ausblicke auf das Trajansforum, die Trajanssäule, die Via dei Fori Imperiali und das Kolosseum.
Fotografen planen ihre Besuche oft für den späten Nachmittag oder den Sonnenuntergang, um Rom in goldenem Licht festzuhalten. Zudem gibt es ein Café, in dem Besucher Snacks und Getränke genießen können, während sie die Aussicht bewundern.
Für einen noch beeindruckenderen Ausblick können Besucher mit dem Aufzug zur obersten Panoramaterrasse fahren, die sich etwa 80 Meter über dem Straßenniveau erhebt.
Von diesem Punkt aus genießt man einen 360-Grad-Blick über das Forum Romanum und das historische Stadtzentrum sowie eine beeindruckende Nahaufnahme der ikonischen Wagenstatuen des Vittoriano. Als zweithöchste Aussichtsplattform Roms—nur übertroffen von der Kuppel des Petersdoms—ist dieser Ort sehr begehrt. Daher empfiehlt es sich, die Tickets online im Voraus zu buchen. Der Aufzug fährt täglich von 9:30 Uhr bis 19:30 Uhr, mit letztem Einlass um 18:45 Uhr.
Im Herzen des Vittoriano befindet sich das Grabmal des unbekannten Soldaten, das 1921 eingeweiht wurde, um der zahllosen italienischen Soldaten zu gedenken, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind. Eine ewige Flamme brennt vor dem Grab und symbolisiert die immerwährende Dankbarkeit der Nation gegenüber denen, die ihr Leben geopfert haben. Mitglieder der italienischen Streitkräfte halten eine ständige Ehrenwache, was die feierliche Bedeutung des Denkmals und seine Rolle als Symbol nationaler Einheit unterstreicht.
Hinter dem Grabmal des unbekannten Soldaten befindet sich ein beeindruckendes Basrelief, das oft als allegorische Darstellung der Dea Roma (Göttin Rom) interpretiert wird.
Flankiert von kunstvollen Reliefpaneelen, vermittelt sie Themen wie Opferbereitschaft, Patriotismus und den unerschütterlichen Geist des italienischen Volkes. Gemeinsam bilden die ewige Flamme, die Ehrenwache und diese eindrucksvolle Skulptur eines der bewegendsten und visuell eindrucksvollsten Panoramen Roms.
Ein genauerer Blick auf die Fassade des Vittoriano offenbart zahlreiche lateinische Inschriften und symbolische Statuen, die die Ideale der italienischen Einigung widerspiegeln.
Besonders auffällig ist die Inschrift CIVIVM LIBERTATI, was übersetzt „Für die Freiheit der Bürger“ bedeutet. Dieses Motto betont, dass das Denkmal nicht nur König Viktor Emanuel II. gewidmet ist, sondern auch den weiter gefassten Prinzipien von Freiheit und nationaler Einheit, die das Risorgimento leiteten.
Majestätische geflügelte Siegesgöttinnen, deren ausgebreitete Flügel und wehende Gewänder den Triumph und den anhaltenden Geist des italienischen Volkes symbolisieren, flankieren den Haupteingang und erheben sich über den Säulen. Darüber hinaus schmücken mehrere große Bronzeskulpturen die Terrassen und Balustraden.
Diese Skulpturengruppen stellen oft allegorische Figuren dar—wie Soldaten, Patrioten und mythologische Symbole—und thematisieren Opferbereitschaft, Heldentum und den gemeinsamen Kampf für die Unabhängigkeit.
Ein besonders eindrucksvolles Beispiel zeigt eine ritterähnliche Figur in Kettenhemd, die andere um sich schart, während am Sockel der Gruppe ein wilder Löwe wacht. Diese Darstellung symbolisiert den Willen und die Einigkeit, die nötig waren, um die Fremdherrschaft zu überwinden und einen geeinten italienischen Staat zu schaffen. Zusammen formen diese Statuen und Inschriften ein reiches visuelles Narrativ, das sowohl die Gründungsväter der Nation als auch die Ideale feiert, die zur modernen italienischen Identität führten.
Oft als „Quadrigae“ bezeichnet, präsentieren die beiden bronzenen Streitwagen auf dem Dach des Vittoriano jeweils ein dynamisches Viergespann, das von einer geflügelten allegorischen Figur gelenkt wird.
Diese monumentalen Skulpturen ragen etwa 10–11 Meter (33–36 Fuß) über die obere Terrasse des Denkmals hinaus und symbolisieren den Triumph der italienischen Einheit und Freiheit. Ihre imposante Präsenz und die kunstvollen Details, die von vielen Aussichtspunkten Roms aus sichtbar sind, erinnern eindrucksvoll an die Bestrebungen der Nation im frühen 20. Jahrhundert.
Ob von der höchsten Aussichtsplattform des Vittoriano aus betrachtet oder aus der Ferne bewundert, bleiben die Streitwagen eines der ikonischsten und fotogensten Elemente des Denkmals.
Zwei markante Brunnen bilden das Fundament des Vittoriano, die jeweils eines der Meere symbolisieren, die die italienische Halbinsel umgeben.
Der linke Brunnen steht für die Adria, während der rechte das Tyrrhenische Meer darstellt. Beide werden von liegenden Figuren gekrönt, die Meeresgötter darstellen, und betonen Italiens enge maritime Verbundenheit und geografische Einheit. Das plätschernde Wasser und die klassische Skulptur bieten einen faszinierenden Kontrast zur monumentalen Marmorfassade des Vittoriano und unterstreichen seine Funktion als nationales Symbol und künstlerisches Meisterwerk.
Im Inneren des Vittoriano befinden sich das Institut für die Geschichte des italienischen Risorgimento und das Zentralmuseum des Risorgimento, die eine faszinierende Sammlung von Waffen, Fahnen und anderen historischen Artefakten beherbergen, die den Weg Italiens zur Einigung nachzeichnen.
Dieses Militärmuseum bietet einen tieferen Einblick in die politischen, sozialen und kulturellen Kräfte, die den modernen italienischen Staat geformt haben.
Der Altar des Vaterlandes prägt die Skyline Roms und ist von vielen der Hügel der Stadt aus sichtbar. Für professionelle Fotografen und Enthusiasten, die nach der perfekten Aufnahme suchen, bieten insbesondere zwei Aussichtspunkte besonders dramatische Perspektiven.
Der Gianicolo ist ein hervorragender Ort, um eine Seitenansicht des Vittoriano einzufangen, mit den Quadriga-Statuen vor der Stadtkulisse.
Sie können von der Gegend in der Nähe des Acqua-Paola-Brunnens oder von der Aussichtsterrasse beim Garibaldi-Denkmal fotografieren. Das Morgenlicht sorgt hier in der Regel für die besten Aufnahmen, und ein Teleobjektiv im Bereich von 200–500 mm wird empfohlen, um architektonische Details hervorzuheben und gleichzeitig das Panorama einzufangen.
Ein weiterer beliebter Aussichtspunkt ist die Pincio-Terrasse in der Villa Borghese, von der aus Sie das Denkmal frontal mit den Dächern Roms im Vordergrund fotografieren können.
Eine Brennweite von 200 mm eignet sich ideal, um den Altar des Vaterlandes zu isolieren und gleichzeitig den Kontext der umliegenden Stadtlandschaft beizubehalten. Die Kombination aus der imposanten Fassade des Vittoriano und der charakteristischen Skyline Roms sorgt für eine beeindruckende Komposition.
Author: Artur Jakucewicz
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